Cover Test |
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Der Cover Test oder Abdecktest wird zur objektiven Bestimmung der Art und des Ausmaßes einer Augenmuskelstörung durch Fixierenlassen eines nahen und eines fernen Punktes unter intermittierender oder abwechselnder Abdeckung der Augen durch ein Mattglas (oder die Hand) und durch Beobachtung der Einstellbewegungen des Auges nach Sichtfreigabe. Mit dem Cover Test können horizontale und vertikale Abweichungen festgestellt und gemessen werden, für die Messung von torsionellen Abweichungen ist er jedoch nicht geeignet. Torsionelle Bewegungen können nur an der Verdrehung von Bulbusgefäßen abgeschätzt werden.
Abdecken des linken Auges mit einem undurchsichtigen Cover [Yanoff und Duker, 2003]
Der erste Schritt bei der Ausführung des Cover Tests ist die Abdeckung eines Auges und die Beobachtung sowie anschließende Beurteilung der Bewegung des nicht abgedeckten Auges. Kommt es beim Abdecken des einen Auges zu einer Einstellbewegung des nicht abgedeckten Auges, so hat dieses vorher nicht an der Fixation teilgenommen, es hat also in der Regel geschielt. Mit dieser Untersuchungsmethode kann ein manifester Strabismus diagnostiziert werden. Bei der Untersuchung beider Augen ist darauf zu achten, das zwischenzeitlich beide Augen kurz aufgedeckt werden, um Fusion zu ermöglichen. Erst dann wird der Abdecktest am zweiten Auge durchgeführt. Man spricht vom unilateralen Abdecktest.
Simulation des Cover Tests mit SEE++
Wenn beim unilateralen Abdecktest keine Einstellbewegung eines Auges feststellbar ist (zentrale Fixation ist Voraussetzung), folgt der wechselseitige (alternierende) Abdecktest, bei dem die Abdeckscheibe (ohne zwischenzeitliche Pause) von einem Auge vor das andere Auge geführt wird. Sind hierbei Einstellbewegungen feststellbar, so liegt eine Phorie (latentes Schielen) vor. Die Diagnose einer Phorie wird durch den Aufdecktest bestätigt, bei dem ein zuvor abgedecktes Auge wieder freigegeben wird. Hier wird nun die Bewegung des freigegebenen Auges beobachtet. Führt dieses eine Bewegung aus, so liegt ein latentes Schielen vor. Latentes Schielen ist ohne Abdeckung nicht erkennbar.
SEE++ kann sowohl den unilateralen als auch den alternierenden Cover Test mit Hilfe des biomechanischen Modells simulieren. Außerdem ist die Simulation von manifestem und latentem Strabismus möglich, es muss jedoch vom Benutzer vorab festgelegt werden, welche Schielform das System simulieren soll. Schließlich kann noch das bevorzugt fixierende Auge festgelegt werden, das bestimmt, welches Auge vom SEE++ System als fixierendes Auge gesetzt wird nachdem das Cover von einem Auge entfernt wurde oder wenn kein Auge abgedeckt ist.